Wortgewaltig

Heute vor 50 Jahren wurde Martin Luther King erschossen. Der Baptistenpastor und Bürgerrechtler hat sich wortgewaltig für gewaltfreien Widerstand eingesetzt. Seine bekannte Rede „I have a dream“ ist immer noch eine Vision und gibt bis heute Menschen Hoffnung.

Mich berührt in diesen Tagen seine letzte Rede, die eine Todesahnung in sich birgt. Als er diese Wort aussprach, gab es immer noch so vieles, was noch nicht Wirklichkeit geworden war von seinem Traum einer gleichberechtigten, freien Gesellschaft ohne Diskrimierung und Rassismus. Und doch fühlte er sich angekommen. Er lebte seine Botschaft mit voller Leidenschaft und bezahlte letztendlich mit seinem Leben dafür.

»Well, I don’t know what will happen now. We’ve got some difficult days ahead. But it really doesn’t matter with me now, because I’ve been to the mountaintop. And I don’t mind. Like anyobdy, I would like to live a long life. Longevity has ist place. But I’m not concerned about that now. I just want to do God’s will. And He’s allowed me to go up to the mountain. And I’ve looked over. And I’ve seen the Promised Land. I may not get there with you. But I want you to know tonight. I’m not worried about anything. I’m not fearing any man! Mine eyes have seen the glory of the coming of the Lord!« – »Ich weiß nicht, was kommt. Es stehen schwierige Tage an. Doch das beunruhigt mich nicht, weil ich auf dem Gipfel des Berges stand. Es macht mir nichts aus. Wie jedermann möchte ich ein langes Leben haben. Ein langes Leben ist gut. Aber es kommt für mich nicht darauf an. Ich möchte nur Gottes Willen tun. Und Er hat mir erlaubt, den Gipfel des Berges zu erklimmen. Ich konnte darüber schauen. Ich habe das Gelobte Land gesehen. Vielleicht werde ich nicht mit euch dort hingehen können. Aber ihr müsst wissen. Ich mache mir über nichts Sorgen. Ich habe keine Angst, vor niemandem. Meine Augen haben das Kommen des Herrn gesehen!«
Martin Luther King am 3.4.1968, am Vorabend seiner Ermordung
Dieser Text stammt von der Webseite https://www.publik-forum.de/Politik-Gesellschaft/martin-luther-kings-gewaltlosigkeit des Internetauftritts von Publik-Forum
Kings Geschichte ermutigt mich, an den Träumen festzuhalten und mich mit meinem Vermögen und in meinem Umfeld einzusetzen für Frieden, Gerechtigkeit, Menschenrechte und Gewaltlosigkeit.  Das fängt in mir selbst an. Und dort, wo ich lebe.
Für meine Kirche, zu der ich gehöre, habe ich auch eine Vision:

Ich träume von einer Gemeinde,
in der Menschen von dem erfüllt sind,
was sie hier tun und erleben,

sich gerne einbringen und Gottes gute Gaben weitergeben an andere.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der Lachen und Fröhlichkeit zu hören sind,
die feiern kann.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der Menschen erzählen von dem,
was Gott für, an und mit ihnen getan hat,
die etwas zu sagen haben aus ihrem Alltag mit Gott.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der das Leben miteinander geteilt wird,
in der es Menschen gibt, die sich dafür interessieren,
wie es mir geht und die ich frage, wie es ihnen geht.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der die Alten nicht einsam und
die Jungen nicht orientierungslos sind,
in der die Schwachen ihre Schwachheit als Stärke erleben
und niemand sich über den anderen erhebt.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der Menschen ein zu Hause haben oder finden,
weil Gott hier wohnt.

Ich träume von einer Gemeinde,
die bunt ist, in der die Farben des Regenbogens leuchten
und sich alle daran erfreuen.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der Vergebung gelebt wird
und die Kraft des Evangeliums stärker ist als Macht, Lüge und Neid.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der Menschen von Gott reden wie von einem,
den sie persönlich kennen.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der jede das einbringt, was ihr leicht fällt,
leicht von der Hand geht,
in der jeder tut, was ihm liegt,
nämlich am Herzen.

Ich träume von einer Gemeinde,
die ganz.schön.offen ist.
Ich träume, dass sie offen ist für neue Ideen und Visionen,
für Gottes Schöpferkraft.

Ich träume von einer Gemeinde,
in der die Liebe stärker ist als der Tod.

(Januar 2014)

 

Wovon träumst Du?

3 Kommentare zu „Wortgewaltig

  1. Hat dies auf Mia.Nachtschreiberin. rebloggt und kommentierte:
    Liebe Christiane,

    Ich träume von einer Stadt
    in der Sprache verbindet
    und nicht ausgrenzt
    in der Menschen
    miteinander reden

    Ich träume von einer Stadt
    in der neue Geschichten möglich sind
    und nicht nur geschrieben bleiben
    in der Menschen
    miteinander Geschichte schreiben

    Ich träume von einer Stadt
    in der Wunder geschehen
    können, weil wir alle
    an sie glauben
    Ich träume von dieser Stadt
    die eine Insel
    voller Wunder
    Sprache
    und Begegnungen ist

    Liebe Grüße,
    Mia

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  2. Liebe Christiane,
    vielen Dank für diese gute Erinnerung an die Macht der Worte. Martin Luther King hat eindrucksvoll gezeigt, dass Worte die Welt verändern können – denn jede gesellschaftliche Veränderung beginnt im Kopf und im Herzen jedes einzelnen Menschen.
    Deine Träume für deine Gemeinde haben mich sehr berührt. In dieser Gemeinde würde ich mich auch wohl fühlen. 🙂

    Vielen Dank auch an dich, Mia, für deine inspirierenden Träume von einer Stadt mit einer Sprache, die die Menschen verbindet.

    Herzliche traumwortvolle Grüße
    Ulrike

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