Es ist Zeit. Ich spüre es schon länger. Es ist Zeit, das Wort zu ergreifen. Doch wo? Wie? Und warum ich? Es ist doch nicht so wichtig. Es ist nicht fundiert genug. Es ist doch nur meine Meinung. Meine Erfahrung. Meine Perspektive. Wen soll das schon interessieren. Es gibt doch so viele Stimmen in diesen Zeiten. In den Weiten des Internets. Und doch hat es mich nicht losgelassen. Wage ich den Auftakt?
Mut. Warum brauche ich überhaupt Mut? Was hält mich ab? Welche Stimmen in mir werden laut, sobald ich daran denke, wagemutig zu sein? Oder sind es auch Stimmen von außen, die mir Angst machen? Angst als Gegenteil von Mut. Die Gegnerin des Mutes. Gibt es dafür ein Anti-Mut-Wort? Ja: Kleinmut. Wenn ich mich klein fühle, fehlt der Mut. Wenn ich mich klein mache, werde ich mutlos. Und da gibt es die Schwester: Den Großmut. Offenherzig geben. Freimütig teilen. Ich bin keine Heldin, denn todesmutig bin ich nicht und opfermutig auch nur bedingt. Oft mache ich es mir eher schwer, verliere den Leichtmut, packt mich die Schwermut, zieht es mich in die Tiefe – mutlos. Ein Teil von mir kennt den Geschmack von Sanftmut, eine Stärke, die nicht die üblichen Heldenallüren benötigt, nicht blendet und blufft. Das Wort ergreifen. Mit Freimut und Demut.
So habe ich alles beisammen: In den Mut-Wörtern steckt die ganze Palette der Gefühle und Zustände, die mich dabei begleiten, jetzt loszulegen.
Der Anfang ist gemacht. Eine neue Reihe auf meinem Blog. Mutworte.
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Liebe Christiane,
vielen Dank für diese vielen Gesichter des Mutes. Ich finde gerade die wenig heldenhaften Erscheinungsformen wie Sanftmut wichtig. Ach ja, den Frohmut wünsche ich mir jeden Tag.
Herzliche Grüße
Ulrike
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Danke, liebe Ulrike! Frohmut darf nicht fehlen, danke für die Ergänzung. Ob es wohl noch mehr Mut-Worte gibt?
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