Gleichmut

Heute Morgen fiel mir zur Reihe der Mut-Worte noch Gleichmut ein. Ich schrieb das Wort in mein Morgenseiten-Heft. Dann setzte ich mich zum Meditieren auf meine Gebetsbank.

Zum Meditieren gehört seit Sonntag ein Text, den ich bereits im Frühjahr bei den Eremos(=Wüsten)-Wochen, einem Online-Retreat, bei barfuß + wild kennen gelernt habe. Es gibt wohl verschiedene Übersetzungen dieses Welcome-Prayers von Thomas Keating:

Willkommen, willkommen, willkommen, willkommen!
Ich heiße alles willkommen, was heute zu mir kommt,
weil ich weiß, dass es meiner Heilung dient.

Ich heiße alle Gedanken, Gefühle, Emotionen,
alle Menschen, Situationen und Ereignisse willkommen.

Ich lasse meinen Drang nach Macht und Kontrolle los.
Ich lasse meinen Drang nach Beifall, Wertschätzung,
Bestätigung und Vergnügen los.
Ich lasse meinen Drang nach Überleben und Sicherheit los.
Ich lasse meinen Drang los, irgendeine Situation, Bedingung,
andere Menschen oder mich selbst ändern zu wollen.

Ich öffne mich für Gottes Liebe und Gegenwart
und für Gottes Handeln in mir.

Amen

nach Mary Mrozowski

Zuerst sträubte sich einiges in mir, dieses Gebet zu sprechen. Schließlich nahm ich eine Focusing-Haltung ein und ließ die Worte in meinen Körper hineinfallen und wartete auf die Resonanz, auf den Felt Sense.
So geschah es:

Ich lasse meinen Drang los,
heute gut sein zu müssen.
Ich bin gut genug.

Ich lasse meinen Drang los,
mich verletzen zu lassen
und öffne mich für die Heilung.

Ich lasse meinen Drang los
alles schaffen zu müssen
und mache meinen Wert nicht von
meiner Leistung abhängig.

Ich lasse meinen Drang
nach Bestätigung von Außen los
und entdecke meine Kostbarkeit.

Ich lasse meinen Drang los
auf Angriffe mit Kränkung zu reagieren
und fühle doch den Schmerz.

Ich verbinde mich mit dem Schmerz.
Er ist da. Er ist real. Ich fühle ihn.
Ich lasse die Tränen zu.
Ich halte meine Trauer nicht zurück.

Ich verbinde mich mit dem Kind in mir,
das verlassen ist, allein, ausgeschlossen,
das nicht so sein darf, wie es ist.

Ich wende mich ihr liebevoll zu.
Ich zeige ihr, dass sie nicht allein ist.
Ich bleibe da. Ich gehe nicht weg.

Ich halte den Schmerz mit ihr aus
und gehe doch nicht darin unter.

Ich verbinde mich
mit der ewigen, göttlichen Quelle der Liebe,
aus ihr strömt und strömt es ohne Bedingungen.


Und am Ende sah ich, dass Gleichmut die Überschrift des Textes war.

Photo by Carlos de Miguel on Unsplash

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