Homeoffice

Seit Dienstag sind wir alle zu Hause: Homeoffice. Nicht mehr nach CoWorking-Spaces suchen, sondern die Mit-Arbeiter gleich auf dem heimischen Sofa finden.Und nach 3 Tagen hat sich auch die Katze daran gewöhnt, dass wir alle tagsüber zu Hause sind, und wieder ihren gewohnten Platz eingenommen.

Katze auf der Fensterbank by CHenkel
Katze auf der Fensterbank by CHenkel

Wir sind in einer privilegierten Situation: Wir können von zu Hause arbeiten. Wir haben dafür (fast) alles, was wir brauchen. Und dennoch schaffe ich weniger denn je, bin unkonzentriert, abgelenkt. Mein Energietank, der sonst durch Bewegung, Kontakt mit Menschen und Kreativität genährt wird, läuft langsam leer. Dabei warten hier mindestens 3 Schreibblockaden, äh nein: Blogparaden (z.B. Schipseljagd, Lernwelten 2030 oder eindeutig-uneindeutig) und zwei Schreibexperimente auf Texte von mir, ein Artikel ist angemeldet und natürlich will die Lehre weiter vorbereitet werden, jetzt zusätzlich als digitale Version. Stattdessen vergehen die Tage  – ja, womit eigentlich? Ich beobachte einen Rückzug zu den Basics: Ist genug zu Essen im Haus? Was koche ich heute? Die immer leerer werdenden Regale im Supermarkt gehen nicht spurlos an mir vorüber. Meine Gedanken fahren Achterbahn. Wie wird es mir ergehen, wenn die Versorgungslage sich zuspitzt? Was werde ich tun, wenn meine Familie betroffen sein wird, wenn ich selbst krank werde? Wenn wir gar nicht mehr raus dürfen? Alles ist so irreal!

Ich bin froh über die Struktur, die mir angeboten wird. Z.B. durch unseren Pastor, der Morgen- und Abendandachten per Videokonferenz anbietet: Ein kurzer Austausch, ein Impluls zur Tageslosung und dann eine angeleitete Meditation. So habe ich einen guten Start in den Tag, weil ich schon Menschen gesehen und gesprochen habe und mich auf Gott ausgerichtet habe. Mir gehen so viele Gedanken durch den Kopf, aber bisher schreibe ich kein einziges Wort. Außer in Mails und Nachrichten an meine Familie, meine Freund:innen, meine Kollegen. Stattdessen male ich. Zentangles. Eine Idee, die ich schon länger verfolgt, aber noch nicht verwirklicht hatte. Aber dann habe ich Anfang März Heike getroffen, die mir daraufhin ein Starterpaket zugeschickt hat, mit dem ich dann gleich losgelegt habe. Das Ergebnis seht Ihr im Titelbild. Zentangeln ist meditatives Malen, es beruhigt mich und es macht Spaß und das Ergebnis ist schön! So gewinne ich ein wenig Ruhe, ein wenig Kreativität und damit Energie zurück.

Mit diesem Post trete ich wieder ein wenig in die Welt. Wie schön, dass Schreiben jetzt mehr denn je gefragt ist. Ich wünsche mir mehr denn je, dass mein Schreiben keine Einbahnstraße bleibt, sondern auf Resonanz stößt, die sich wiederum in Reaktionen ausdrückt. Daher zum Schluss eine Liste zum Fortschreiben oder neu ansetzen:

Was mir Energie gibt:

  • der Blick auf die sprießenden Knopsen des Pflaumenbaums
  • der frische Obstsalat
  • die Nachricht einer Freundin: Wie war Dein Tag?
  • die Begegnungen Online
  • das Gespräch am Telefon
  • das Kochen eines leckeren Essens
  • der ermutigende Newsletter
  • das Foto, das mich zum Lachen bringt
  • die Meditation am Morgen

Was gibt Dir in diesen Tagen Energie?

 

12 Kommentare zu „Homeoffice

  1. Liebe Christiane,
    herzliche Grüße in die kuschlig-kreative Homezone! Von deinen Zentangles bin ich begeistert – in der Klinik habe ich mich zwei Mal dran versucht, aber es förderte eher Kopfschmerzen als Entspannung in mir. Ich brauche es eher groß, bunt, ohne Regeln:)
    Wir zuhause haben auch festgestellt, dass Dinge, die wir erledigen sollten, wollten und könnten, grundlos (?) liegen bleiben. Stattdessen kochen und essen wir ausgiebig, reden viel, spielen, puzzeln, basteln wir und gelegentlich machen wir uns Sorgen um die nahe Zukunft. Trotzdem, für mich fühlt es sich okay an, dass die Uhr irgendwie anders tickt, ich ein Schreibprojekt oder das Aufräumen verschiebe, ich agiere mehr nach dem Lustprinzip im Rahmen der aktuellen Möglichkeiten. Ich wünsche dir, dass du das Jetzt so annehmen kannst, wie es ist, vielleicht sogar liebhaben. Wenn ich deine Liste lese, dann stehst du doch weiterhin fest im Leben, es gibt Quellen die sprudeln. Bei mir sind das Natur und Sonne (morgen soll es wieder schön werden), liebe Nachrichten und die Erfahrung, dass ich völlig in etwas versinken kann, heute war es Schnitzen. Kraul die Katze von mir.
    Hugs, Amy

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    1. Liebe Amy,
      Du Liebe, danke für die Antwort! Es ist eine Zeit zum Üben, ja: im Augenblick sein, das Einfache wertschätzen, neue Gewohnheiten einüben, alte Kontakte auffrischen, digitale Tools lernen und einsetzen, Abstand halten.
      Verbunden bleiben. Das ist schön.
      Liebstes, Christiane

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  2. Liebe Christiane,
    schön, dass du schreibend wieder eine Stück in die Welt getreten bist.
    Ich glaube wir suchen im Moment alle nach einer neuen Struktur im Alltag, der sich laufend weiter verändert. Auch ich tue das im Moment mit Homeoffice und sortiere meine Gewohnheiten und Rituale neu.
    Das Schreiben bleibt als Konstante dabei und wird gerade verstärkt ermöglicht, braucht aber auch (m)einen freien Kopf und Energie.

    Energie
    im Schreiben
    aus dem Fenster
    schauen die Welt anders
    sehen
    öfter
    kreativ lösen
    Neues ausprobieren noch
    nie da gewesen Sicherheit
    Zusammen
    Halt
    der trägt
    lässt mir mehr
    Freiheit im beschränkten Raum
    Ambivalenz
    hin
    und her
    getrieben an Ufer
    noch nie zuvor dort
    gewesen

    Liebe Grüße,
    Mia

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    1. Liebe Mia,
      Zusammenhalt, der trägt, lässt mir mehr Freiheit im beschränkten Raum – das ist sehr schön formuliert. Das erfahre ich. Z.B. durch bks11. Ich freue mich auf die Begegnung mit Euch Morgen.
      Herzlich: Christiane

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  3. Liebe Christiane,
    es ist eine Seltsamkeit dieser Zeit, dass wohl die meisten von uns Dir nachfühlen können… Schön, dass Du Zentanglen für dich entdeckt hast. Ich liebe diese meditative Übung. Deine Bilder oben sind Dir toll gelungen!
    Für unsere Blogparaden bleibt Dir ja noch Zeit…
    Fühl dich gedrückt!
    Mo…

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    1. Liebe Mo…,
      mitfühlen ermutigt mich. Wenn das Gefühl einbricht, auf einer einsamen Insel zu sein und als einzige komisch zu sein. Dabei sind doch jetzt alle auf einsamen Inseln und fühlen sich (auch mal) komisch! Ja, Deine Antwort macht mir Mut, darüber zu schreiben, komisch zu sein. Seltsam. Irrwitzig. Da will noch mehr gesagt werden, das spüre ich genau. Mal sehen, wie es so rauskommt. Vielleicht weniger anspruchsvoll – für meine Verhältnisse 🙂
      Gruß und Kuss,
      Christiane

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      1. Liebe Christiane,
        „komisch zu sein. Seltsam. Irrwitzig.“ Ja, das trifft es. Komische Inseln sind wir, aber jede für sich wunderschön, voller Potenzial, voller Möglichkeiten…
        Bin schon gespannt, was von Deiner Insel noch alles zu uns rüberweht.
        🤗

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  4. Liebe Christiane,liebe Mo…,liebe Mia und liebe Amy
    es fühlt sich vertraut und warm an, Euch hier im Wörtermeer als komische Inseln anzutreffen. Es gab mal von Johannes Mario Simmel ein Buch mit dem Titel „Niemand ist eine Insel“, nun ist wohl jeder eine Insel.Schön wenn es diese virtuellen Begegnungsräume für Inseln gibt, wie unsere Blogs. Es hilft mir, wenn ich lese, dass auch Du liebe Christiane, Dich nicht so wirklich aufs Schreiben konzentrieren kannst. Bei mir reicht die Konzentration für meine Blogposts, aber Weiterarbeiten am 2. Band unseres Familienkrimis geht gar nicht. Und vieles von dem, was ich eigentlich schon lange tun wollte und eigentlich jetzt gut tun könnte, bleibt dennoch liegen. Komisch, dass ich zum Schränke ausmisten und Fenster putzen innere Ruhe brauche, die mir grad abgeht. Beruhigend wenn man dieses Erstaunen teilen kann.
    Ich drücke Euch alle von Herzen
    Eure Anne
    P.S. Dieses Inselbild geht mir nicht aus dem Kopf. Daraus könnte man doch eine Schreibübung machen, oder? Ich denk mal drüber nach.

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    1. Liebe Anne,
      danke für Deine Gedanken und das Teilen der Unruhe. Geteilte Unruhe ist doppelte Beruhigung oder?
      Ich bin gespannt, was Du aus den Inseln für uns machst. Vielleicht wird das (m)eine Blogparade in diesen Zeiten?
      Herzlich, Christiane

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