Noch ein Schreibimpuls aus Hannas Schreibwerkstatt
Stell dir vor
du hättest keine Angst mehr
vor nichts und vor niemandem
Wenn ich keine Angst mehr hätte
würde ich tief Luft holen und
losgehen
Wenn ich keine Angst mehr hätte
würde ich es wagen
rauszugehen
Wenn ich keine Angst mehr hätte
würde ich mich zeigen
so wie ich bin
Wenn ich keine Angst mehr hätte
wäre der Mut meine Freundin und
Schutz nicht mehr nötig
Wenn ich keine Angst mehr hätte
wäre ich vor nichts mehr sicher
furchtlos
Wenn ich keine Angst mehr hätte
würde ich mutig losgehen
mit dem Kopf durch die Wand
Wenn ich keine Angst mehr hätte
würde ich über mich hinauswachsen
groß und größer werden
Wenn ich keine Angst mehr hätte
wäre ich unangreifbar und
verletzlich zugleich
Wenn ich keine Angst mehr hätte
könnte ich die Ängstlichen nicht mehr verstehen
weil ich ihre Gefühle nicht kennte
Wenn ich keine Angst mehr hätte
würde ich die Gefahren nicht mehr sehen und
blindlinks ins Unglück stürzen
Wenn ich keine Angst mehr hätte
würde das Leben wie ein weites, offenes Feld
vor mir liegen –
frei.
Sehr schön!! Danke für die sensiblen Gedanken…
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Danke, lieber Christof!
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Liebe Christiane,
wenn
ich keine
Angst mehr hätte
hätte ich keine Angst
mehr
leben lachen
leuchten strahlen wünschen
alles ohne Angst macht
Angst
Viele Grüße,
Mia
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Angst vor der Angst – Angst ohne Angst – Da hilft nur ein Befreiungsschlag oder?
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Liebe Christiane,
manchmal hilft es schon die Angst zu fragen, ob sie nicht einfach Freundin sein will. Dann kann sie schützen, ohne zu sehr zu behüten. Sie kann fordern, ohne zu überfordern. Sie kann warnen, ohne alles zu verhindern. Sie kann sensibilisieren, ohne zu verleugnen.
Liebe Grüße
Anne
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Liebe Anne, ja, wenn sie dosiert sensibilisiert und sanft fordernd und in einer guten Beziehung zu mir steht – dann mag ich ja sagen. Ganz ohne kann ich es mir eh nicht vorstellen.
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Liebe Christiane,
vielen Dank für deine tiefgehenden Worte. Die Angst vor der Angst ist für mich am schlimmsten. Dabei ist sie in Wirklichkeit ja oft eine Beschützerin – wie Anne schon sagt, sogar eine Freundin. Den Mut brauchen wir natürlich auch, genauso wie die Freiheit. Mit gefällt sehr, wie du in deinem Gedicht die Ambivalenz der Angst zeichnest, ihre guten und schlechten Seiten. Ich denke auch, nur wer die Angst selbst kennt, kann sie bei anderen Menschen auch verstehen. Angst schafft Empathie.
Herzliche Grüße
Ulrike
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