RaumEntfaltung

Ich träume von einem Raum,
in dem ich atmen und mich entfalten kann,
ein sicherer Raum (safe space), in dem ich nicht angegriffen werde,
sondern noch unfertige Gedanken ungeschützt äußern kann.

Ich träume von einem Raum,
der, wenn er an Grenzen stößt, sich öffnen kann für das, was andere haben oder tun,
und ich mich nicht bedroht abschotten muss.

Ich träume von einem Raum,
in dem auch die Verletzlichkeit ihren Platz hat,
ich sie nicht verbergen muss, sondern sie wie ein Türöffner wirkt,
so dass auch andere diesen Raum in sich öffnen können.

Ich träume von einem Raum,
in dem das Zuhören die aktivste Tätigkeit ist,
das Geschenk des Zuhörens die Beziehungen bereichert,
ich die Abgründe des Lebens teilen kann und sie mitgetragen und gehalten werden
in einem Raum der anteilnehmenden Gemeinschaft.

Ich träume von einem Raum für Entwicklung und Lernen,
die da ansetzen, wo ich gerade bin,
kein höher, besser, schneller, effizienter,
sondern ein zur Blüte kommen in der je eigenen Zeit.
Anknüpfen an den Reichtum, aber auch die wunden Punkte,
die zu Perlen werden können,
die Schönheit der Verletzlichkeit und der geheilten Wunden.

Ich träume von einem Raum echter Begegnung und Beziehung
von Herz zu Herz, wo ich mich berühren und erreichen lasse
von der Geschichte anderer, wo wir in Resonanz gehen,
die Herzen gemeinsam schwingen können
und das nicht die Ausnahme ist, weil wir uns hinter Rollen verschanzen müssen,
sondern wo Vielfalt und Beziehung gelebt wird
und Menschen füreinander zur Bereicherung werden.

Ich gestalte diesen Raum. Gemeinsam mit anderen.

Photo by Ilya Ilford on Unsplash

5 Kommentare zu „RaumEntfaltung

  1. Liebe Christiane, ich finde Deinen Text so ehrlich.
    Er erzählt mir von so einem tiefen Wunsch über die Begegnung mit anderen und mit
    mir selbst. Danke

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